Loading...

Pfarrkirche Sankt Stephan

Die Pfarrkirche Sankt Stephan

Romanik

Die Ursprünge der Pfarrkirche Tulln reichen in das 11. Jahrhundert zurück. 
Der Bau umfasste damals etwa das heutige Mittelschiff. Eine erste wesentliche Erweiterung wurde im 12. Jahrhundert ausgeführt, indem die beiden Seitenschiffe angefügt wurden, womit das heutige Erscheinungsbild der dreischiffigen Pfeilerbasilika geschaffen wurde. An der Stirnseite des südlichen Seitenschiffs ist der romanische Bogen noch heute zu sehen.

Gotik

Um 1280/90 wurde das Langhaus neu errichtet. 
Der gotische Hochchor mit seinem vierjochigen Kreuzrippengewölbe datiert aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts und stand durch seine Höhe zunächst in markantem Gegensatz zu den Flachdecken der Langhausschiffe. 
Diese wurden schließlich nach einem Brand in der Zeit zwischen 1496 und 1513 mit Kreuzrippengewölbe ausgestattet, jedoch im Mittelschiff nicht die Höhe des Chors erreichend. 
1590 rief ein Erdbeben beträchtliche Schäden hervor, indem sich insbesondere die nördliche Mauer nach außen neigte, weshalb Stützmauern notwendig wurden, die heute den romanischen Ursprung weitgehend verbergen. 

Barock 

Der Stadtbrand von 1752 verschonte auch die Kirche nicht, womit die Inneneinrichtung ein Raub der Flammen wurde und neu angeschafft werden musste.
Der aus Marmor gefertigte Hochaltar stammt aus dem in josephinischer Zeit aufgehobenen Kloster der Karmelitinnen in St. Pölten . Er wurde dort 1717 errichtet und schließlich 1786 nach Tulln überstellt. 
Das um 1750 geschaffene Rokoko-Chorgestühl wurde 1790 aus dem ebenfalls aufgehobenen Kartäuser-Kloster Gaming übertragen.
Die beiden Seitenaltäre stammen aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das Bild des linken Seitenaltars Mariä Verkündigung ist eine zeitgenössische Kopie eines Werks von Franz Anton Maulbertsch (Original im Wiener Schloss Belvedere). 

Neuzeit

Die Kirche besitzt eine mechanische Schleifladenorgel mit 37 Registern, die sich auf drei Manuale und ein Pedal verteilen. Sie wurde in den Jahren 1958 bis 1960 von der Oberösterreichischen Orgelbauanstalt errichtet, 2015 generalsaniert und entspricht heute den modernsten künstlerisch/technischen Anforderungen.
Der Volksaltarraum wurde ebenfalls 2015 neu gestaltet.

Quelle: Roderich Geyer: Kirchliche Bauwerke der Pfarre St. Stephan in Tulln. Verlag St. Peter, Salzburg 2000.